Katrin Schranz

Mini Lido

Plüsch-Nische, Nebel-Eden, Wärme-Membran, Seelen-Zelt, Schmiege-Muschel, Flaum-Raum – so kann man sich Rückzugsorte bildhaft vorstellen. Mini Lido ist einer davon, nämlich ein gestalteter, isolierter Raum, der im übertragenen Sinn der Bedeutung einer Oase oder einer Quelle gleicht.

Art in Public Spheres (MAPS), Art Teaching (MAT)
Yves Bremer, Anne-Diane Deprez, Florian Graf, Jean-Pierre Grüter, Anastasia Katsidis, Marcel Kunz, Livio Lunin, Rachel Mader, Waqas Majeed, Antonio Russo, Gabi Schranz.

Mini Lido soll dem Menschen Ruhe geben und die Möglichkeit bieten, die Zeit anzuhalten, innezuhalten, zu atmen, Kraft und Zuversicht zu gewinnen. Der immersive Rückzugsraum ist nicht physisch erlebbar, sondern virtuell und visuell begehbar. Der Mensch kann während seiner Fiktion seinem natürlichen Blick nachgehen. Die virtuelle Realität, oder besser gesagt die virtuelle Utopie, soll dem Menschen ermöglichen, sich von der ihn umgebenden Welt zurückziehen zu können, und ihm dadurch helfen, sich zu regenerieren. Mini Lido befindet sich im Schwellenzustand zwischen der realen, erlebbaren Welt und dem visuellen, virtuellen Rückzugsraum. Um den isolierten Raum betreten zu können, vollzieht der Mensch zuerst ein kurzes Ritual. Währenddessen befinden sich die Menschen in einem eigenartigen Zustand, sie verlassen das Gewohnte und begeben sich einen Augenblick später in das Neue, das Ungewohnte, das Unreale. Fragen tauchen auf: Was erwartet mich? Was sehe ich? Wie kann ich mich durch einen virtuellen Rückzug erholen? Mini Lido ist ein Experiment, ein inszeniertes Raumfragment, ausgestattet mit einer VR-Brille, die es ermöglicht, den Rückzugsraum zu erleben. Die virtuelle Welt von Mini Lido ist nicht auf die Bedürfnisse der Menschen zugeschnitten. Im Rahmen der Master Kunst Ausstellung Liminoid soll sie in den persönlichen Rückzugsraum der Künstlerin entführen. Denkbar wäre es, das Projekt weiterzuführen und auf die Bedürfnisse der Menschen abgestimmte Erholungsräume zu gestalten und sie als festen Bestandteil in unsere Gesellschaft zu integrieren. Die Regeneration wäre dann zeit- und ortsungebunden greifbar und könnte helfen, Gesellschaftskrankheiten zu mindern.

Vollbild