Lene Carl

Punkt im Fluss .~ Findet Kunst im Kunstunterricht statt? Eine Spurensuche in Gesprächen.

Soll der Kunstunterricht zu künstlerischem Handeln und Denken führen, befähigen? Und tut er das auch? Wandeln im Blauen, eine Haltung formend zwischen Künstlerin, Kunstlehrerin und Kunsttherapeutin.

Art in Public Spheres (MAPS), Art Teaching (MAT)
Angelika, Britta, Christian, Fynn, Gian, Iovo, Katha, Katharina, Lennart, Martin, Stefanie, Willy, Henrik Löning danke ich herzlich für ihre Teilhabe am Projekt, sowie all jenen Menschen, die mir ein Gegenüber waren. Mariella Falke, Sabine Gebhardt Fink, Maria Josepha Lichtsteiner, Beatrix Rudolph, Alexander Schoeffel.

l.carl@bluewin.ch

Die Arbeit hat ihren Ursprung in einer grossen Irritation, die ich unter anderem am Satz erlebe: Kunst? Das kann ich nicht, das konnte ich noch nie. Als werdende Kunstlehrerin stelle ich mir die Frage: Welches Zutun hat der Kunstunterricht zu einem solchen Gedankenbild? Ich bin in drei Richtungen losgelaufen: Ich wollte die Geschichte des Kunstunterrichts kennenlernen, Erfahrungen und Erinnerungen zu Kunstunterricht von zufällig Getroffenen, Freunden und Familien sammeln und meine biografischen Wurzeln ertasten. Aus dem zusammengetragenen Material ist eine mehrbändige philosophische Gedankensammlung entstanden; eine Verschmelzung aus Fremd- und Selbstgespräch. Geprägt vom Charakter des Collagenhaften und der Einstrichzeichnung. Einem sich bewegenden Punkt folgend, zur Linie, zur Form werdend. Das Unmittelbare gestaltet mit. Das Bild ist Abbild vom äusseren und inneren Erleben und dient dem Ergreifen, Begreifen. Das Wort löst sich im Bild. Das Format ist in eine Reihenfolge gebracht, rhythmisiert und zugleich wieder zum Trennen gedacht. Ein bewegliches, feingesponnenes Gedankennetz, wovon Teile wieder in die Welt entlassen werden.

Als Prozessarbeit, ausgehend von einer Irritation, hin zu einer Haltung und mit dem Studiumsabschluss dem Ergreifen einer neuen Rolle, stellt sich die Arbeit in den Bewegungsraum des Liminoiden.

Besonders erlebbar wird dies im diskursiven Ansatz, Vorgehensweise der drei ausgestellten (Teil)Arbeiten:

Gespräch mit dem Leerraum: Die Gedankensammlung liegt in Papierform aus. Der / die Betrachter*in ist eingeladen, den Gedankengängen zu folgen und eigene Impulse hinzuzufügen. Aufgehängt werden die einzelnen Blätter zum Schwarmhaften.

Bei der Frage zu Tisch: Was für einen Platz hat die Kunst in deinem Herzen? Tassen und Teller stellen Fragen. Die Arbeit löst sich von ihrem Format und begibt sich in den alltäglichen Austausch.

Begegnung im Liegestuhl: In die Begegnung gehen, ins Gespräch gehen als performativer und gestaltender Akt wird weitergeführt.