Was mich primär interessiert, ist das Übergehen eines immersiven Traumbilds in das wirkliche Leben und umgekehrt. Die Kunst ermöglicht mir die Suche nach der Schnittstelle zwischen Traum und Realität, Schein und Wahrheit sowie Materie und Geist, Körper und Avatar. Als Schwellen- oder Mischwesen bringe ich in meiner Arbeit eine verlorene und verzauberte Ausdrucksform urzeitlicher Schöpfung in die Gegenwart zurück, wobei urzeitliche Schöpfung ein Sinnbild für Wurzeln, Quellen und Mythen ist, und übersetze sie in eine aktualisierte Ästhetik des Performativen, in eine sogenannte Techno-Performance. Sie simuliert den Anspruch der Erneuerung und Wiederherstellung des Mythos, um mit dieser symbolischen Kraft etwas Zukünftiges auszudrücken. Das beschriebene Passageritual wird mithilfe des digitalen Sprechakts, Tanzes und der Rollenverschmelzung zwischen dem medialen Akteur und dem Publikum vollzogen. Diese Mensch-Technik-Interaktion ist ein Versuch, eine Leibphilosophie, ein leibliches Streben nach Erkenntnis, einen Willen zur Macht aufzuführen. Aus der Macht der Metamorphose erwachsen transformatorische Kraft, Herrschaftskritik und Utopien. Im einstürzenden Gegensatz von Immersion und Nicht-Immersion wird der Schein-Mythos neu gedacht und geschaffen und lädt zum Träumen oder Weiterträumen ein.